Als Idiotentest werden die Fragen bezeichnet, die bei einer MPU gestellt werden. Die
Abkürzung steht für Medizinisch-Psychologische Untersuchung. Diese Maßnahme wird
notwendig, wenn ein Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Rauschmitteln, also Alkohol
oder Drogen, ein Fahrzeug führt. Sie wird auch angeordnet, wenn der Fahrzeughalter
mindestens acht Punkte in Flensburg hat und damit als ungeeignet zum Führen von
Kraftfahrzeugen gilt.
Die MPU gliedert sich in drei Stufen. Nach einem ausführlichen Leistungstest folgt eine
ärztliche Untersuchung und schließlich der für viele schwierigste Teil des Gesprächs – die
psychologische Untersuchung, die oft auch als „Idiotentest“ bezeichnet wird.
Mit der richtigen Vorbereitung kann jeder den Idiotentest bestehen. Im Folgenden sind die zehn häufigsten Fragen und die entsprechenden Antworten aufgeführt.
Frage 1: Wie wichtig ist Ihnen Ihr Führerschein?
Eine klassische Fangfrage. Denn viele Menschen neigen reflexartig zur Untertreibung und spielen die Bedeutung des Führerscheins für ihren Alltag herunter. Dient die MPU dann nur dazu, den Führerschein zurückzubekommen, um das bisherige Fehlverhalten fortzusetzen? Besser ist es, zu betonen, wie wichtig der Führerschein zum Beispiel für den Weg zur Arbeit oder den Transport der Kinder ist. Understatement hilft hier nicht weiter.
Frage 2: Wie kam es zu der Fahrt unter Drogen- oder Alkoholeinfluss?
Hier gilt es in ganz besonderem Maße, ehrlich zu sein. Nur mit einer wahren und authentischen Antwort lässt sich die Gunst der Psychologen gewinnen. Eine Lüge wird früher oder später ohnehin auffliegen. Also ehrlich antworten, aber auch die Einsicht zeigen, dass das eigene Verhalten unangemessen war.
Frage 3: Welche Vorsätze haben Sie für die Zukunft und inwiefern haben Sie Ihr Verhalten/Ihre Einstellung geändert?
Bei dieser Frage sollten die Schritte genannt werden, die zur Vermeidung eines zukünftigen Fehlverhaltens führen. Erlernte Vermeidungsstrategien oder der Beginn einer Therapie sind gute Antwortmöglichkeiten.
Frage 4: Warum haben Sie erneut gegen die Vorschriften verstoßen?
Eine schwierige Frage, wenn der Führerschein wegen zu vieler Punkte entzogen wurde. Hier ist Reue gefragt. Wer die Situation ins Lächerliche zieht, zeigt nicht, dass er den Ernst der Lage erkannt hat und wird wenig Nachsicht erfahren.
Frage 5: Was waren Ihrer Meinung nach die Gründe für Ihren damaligen Alkoholkonsum?
„Ehrlich währt am längsten“ sagt der Volksmund. So ist es auch hier. Eine Sucht, Stress im Beruf oder private Probleme überzeugen und sorgen für Verständnis.
Frage 6: Wie wollen Sie sich in Zukunft im Straßenverkehr verhalten?
Welche Vorsätze hat der Bewerber für die Zukunft? Werden hier nur Allgemeinplätze oder gar keine Vorstellungen geäußert, ist von einer unzureichenden Auseinandersetzung mit der Situation auszugehen. Hier sind Vermeidungsstrategien, Konzepte zur Verbesserung der Lebensumstände und zur Veränderung der Dinge, die zum bisherigen Fehlverhalten geführt haben, gefragt.
Frage 7: Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen Ihrem Fehlverhalten und Ihren damaligen Lebensumständen?
Wenn diese Vermutung zutrifft, ist es gut, ehrlich zu sein und über schwierige Umstände zu sprechen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit und fördert das Verständnis.
Frage 8: Wie würden Sie Ihren damaligen Fahrstil beschreiben?
Ohne schlechtes Fahrverhalten keine MPU. Also immer zugeben, dass der Fahrstil mangelhaft war und auf Veränderungen hinweisen.
Frage 9: Wie oft haben Sie damals gegen Verkehrsregeln verstoßen und warum?
Auch mit dieser Frage soll festgestellt werden, inwieweit sich der Bewerber mit seinem Fehlverhalten auseinandergesetzt hat. Die Antwort sollte immer wahrheitsgemäß sein. Die Prüferinnen und Prüfer sind erfahren genug, um beurteilen zu können, ob die Antwort wahr ist oder nicht.
Frage 10: Wie hat sich Ihr Leben seither verändert?
Häufig die letzte Frage des Interviews. Hier lässt sich noch einmal gut zusammenfassen, welche Verhaltensänderungen der Prüfling vorgenommen hat, wie er sein Leben organisiert hat und welche weiteren Maßnahmen er ergriffen hat, um zukünftiges Fehlverhalten zu vermeiden.
MPU – ohne Vorbereitung keine Chance
Das Gespräch mit dem Psychologen ist der Teil der MPU, der für die meisten Teilnehmer die größte Hürde darstellt. Wer sich nicht mit seinem Verhalten auseinandergesetzt hat und glaubt, mit ein paar schlagfertigen Antworten, etwas Reue und Charme schon durchzukommen, wird feststellen, dass er keine Chance hat. Besser ist es, sich gründlich auf die Prüfung vorzubereiten. Dafür gibt es verschiedene Anlaufstellen und auch spezialisierte Berater, die gezielt und in Einzelgesprächen auf die MPU vorbereiten.
2 Kommentar
Paul Trabb
Danke für den Hinweis, dass man bei der MPU ohne Vorbereitung keine Chance hat. Ich habe schon gehört, dass man dafür extra eine MPU Beratung machen kann. Ich denke, das werde ich auch tun.
Samira Pferder
Ich stecke gerade in der MPU Vorbereitung. Daher ist es gut zu wissen, wie ich diese Fangfragen hier beantworten sollte. Ich hätte mit einigen von denen sicherlich nicht gerechnet.