An diesem Wochenende startet die Formel 1 in ihr zweites Rennwochenende. Dieses findet, wie schon der Auftakt, in Österreich/Spielberg statt. Hauptgrund dafür, dass die Formel 1 gleich zwei Rennen in Folge auf der gleichen Strecke austrägt, ist der wegen der Corona-Krise stark überarbeitete Rennkalender. Beim letzten Rennen hatte abermals, wie schon in der Vorsaison, der Mercedes-Rennstall deutlich die Nase vorne. Im Grunde fuhren die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas in einer eigenen Liga. Nur aufgrund des etwas chaotischen Rennverlaufs kam es nicht zum Doppelsieg. Stattdessen kamen gerade mal elf Fahrer ins Ziel, von denen sich wiederum Valtteri Bottas vor Charles Leclerc im Ferrari und Lando Norris im McLaren-Renault die Podiumsplätze sichern konnten.
Wie stark die anderen Teams im Vergleich zu Mercedes und im direkten Vergleich untereinander tatsächlich sind, lässt sich nach dem ersten Rennen derweil noch nicht genau sagen. Was an diesem Wochenende also ab dem dritten Platz nach der Mercedes-Reihe passiert, ist in etwa so vorhersehbar, wie ein Vulkan Vegas Roulette Spiel im Casino. Einzig bei der Mercedes-Dominanz sind sich die Experten einig.
Ferrari mit ersten Upgrades für das zweite Spielberg-Rennen
Für Ferrari lief der Saisonauftakt, trotz des glücklichen zweiten Platzes von Leclerc, eher dürftig. Immerhin landete Sebastian Vettel nur auf dem vorletzten Platz und auch das Ergebnis des vorangegangenen Qualifyings hatte nicht viel mit den Titel-Ambitionen der Italiener zu tun. Zur Vettels Entlastung waren der Grund für sein schlechtes Ergebnis laut diverser Berichte aber wohl auch Probleme an seinem Ferrari. Demnach habe man „zwei Dinge am Auto gefunden“, die zur schlechten Performance geführt hätten, so Vettel. Dabei handelte es sich scheinbar um Probleme an den Bremsen und den Dämpfern. Vettel freut sich dennoch auf das nächste Rennen. Immerhin habe man nun die Gelegenheit, die Probleme auf der gleichen Strecke zu beheben und es noch einmal zu versuchen.
Des Weiteren liebäugelt Ferrari wohl auch mit einigen vorgezogenen Upgrades für seinen Renner. Dazu zählen unter anderem ein neuer Frontflügel und ein überarbeiteter Unterboden. Eigentlich waren diese Upgrades ursprünglich erst für den nächsten Grand Prix in Ungarn am 19. Juli eingeplant. Nun trafen die neuen Teile aber laut Berichten bereits in Österreich ein und stehen somit auch für die Testläufe am Freitag bereit. Ob der Ferrari „SF1000“ dann tatsächlich auch mit den neuen Teilen an den Start geht und er mit den Upgrades am Ende auch besser performt, dürfte eine der spannenden Fragen an diesem zweiten Rennwochenende in Österreich sein.
Spannung auch neben der Strecke: Fernando Alonso vor Comeback und Spekulationen über Vettels Zukunft
Abermals bietet die Formel 1 aber nicht nur viel Spannung auf, sondern auch Spannung abseits der Strecke. So gaben etwa das Renault-Team und Fernando Alonso bekannt, dass der Spanier ab der nächsten Saison 2021 wieder für den französischen Rennstall an den Start geht. Alonso wurde 2005 und 2006 mit Renault Weltmeister und fuhr, nach einem kurzen Abstecher nach McLaren, auch 2008 und 2009 für Renault. Darauf folgten einige Jahre bei Ferrari und McLaren, bevor er sich nach der Saison 2018 dann zunächst aus der Formel 1 verabschiedete. Die letzten Jahre verbrachte der Rennfahrer unter anderem in der IndyCar Series und nahm an der Rallye Dakar teil. Nun steht also, mit dem Vertrag bei Renault, der zunächst für Saison 2021 und Saison 2022 gilt, das Comeback an. Ob der mittlerweile 39 Jahre alte Alonso noch fit genug für den Formel-1-Rennzirkus ist, darüber gibt es verständlicherweise jetzt viele Spekulationen.
Ein weiterer Rennfahrer, über den aktuell viel spekuliert wird, ist Sebastian Vettel. Aus den großen Titelambitionen mit Ferrari ist nicht viel geworden. Obendrein hat der deutsche Rennfahrer mit Charles Leclerc seit der letzten Saison einen extrem starken Teamkollegen neben sich, der in vielen Rennen oft besser abgeschnitten hat. Was dann letztlich und offenkundig zu viel Frust geführt hat. Am 12. Mai 2020 gab Vettel dann auch zusammen mit Ferrari seinen offiziellen Austritt aus dem Team bekannt. Somit ist die aktuelle Saison 2020 Vettels letzte Saison für die Italiener. Seine Zukunft ließ er zu dem Zeitpunkt jedoch noch offen. Für viele Pressevertreter und Experten war jedoch schnell klar, dass Vettel für die meisten anderen Teams in den kommenden Saisons kaum eine Option sein dürfte.
Am naheliegendsten wäre noch eine Rückkehr zu Red Bull gewesen. So sagte Vettel kürzlich in einer Pressekonferenz selbst, dass er natürlich ein konkurrenzfähiges Auto suche und der Red Bull in der Hinsicht sicher eine Option wäre. Allerdings sieht Red Bulls Sportchef Helmut Marko kaum Chancen für eine Rückkehr Vettels. Man sei mit Albon gut besetzt und zufrieden, so Marko und es gebe für Vettel daher keinen Platz im Team.